Zu welcher Sorte Mensch gehörst du? Biste so jemand, der die Pouletschnitzel genau abzählt, ein Stück pro essende Person?
Oder gehörst du zur Spezies, die rein schon beim Gedanken an Gäste aus Prinzip viel zu viel auftischt? Denn wenn nicht jeder einzelne Gast gestopft wie eine Weihnachtsgans und schwer alkoholisiert spätabends dein Haus verlässt, dann war die Einladung ein Fail, oder?
Die erstgenannte Gattung bringt den Vorteil der Effizienz (nicht zuletzt der finanziellen) und des Vermeidens lästiger Food-Reste. Der Nachteil ist, dass es, na ja, nicht gerade herzhaft gastfreundlich und grosszügig wirkt. Hier punktet die letztere Gattung, da den Gästen unweigerlich vermittelt wird, dass sie jedes Bisschen der Kosten und Mühen wert sind, die aufgewendet wurden – physisch manifestiert durch die Üppigkeit der aufgetischten Delikatessen. Mi casa es su casa. Der Nachteil dieser Lebenseinstellung? Food Waste.
Oh ja – nach jeder noch so gefrässigen Sommerparty oder Grillabend fallen unweigerlich Essensreste an. Was tun?
Klar – wir könnten in den darauffolgenden Tagen einfach die abgestandenen Pommes-Chips und die kalten Grillwürste nach und nach aufessen.
Mäh.
Oder wir könnten ... mit ein paar Tricks und Kniffs die Reste der Sommerparty besser und genüsslicher verwerten!
Okay – hier kommen nun ein paar Ideen und Vorschläge.
Und nachher wollen wir EURE hören! Schreibt sie uns in die Kommentarspalte!
Klar, Grillreste kann man kalt essen. Oder damit ein Sandwich machen. Jaja.
Aber ... mit Würsten liesse sich doch ein hervorragender Wurst-Käse-Salat zubereiten!
Und hey, wenn statt der für Wurst-Käse-Salat typischen Cervelats stattdessen Bratwürste oder Merguez oder Artverwandte übrig sind, wird der Salat vielleicht untypisch, aber nur noch interessanter. Tipp: Wenn Schweinsbratwürste o. Ä. zu verwerten sind, verzichte auf das French Dressing und verwende stattdessen etwas natives Olivenöl mit nicht zu wenig Weisswein- oder Sherry-Essig.
Oderrrr (wir sind immer noch bei den Wurstresten): Verneigt euch vor der «was gerade so im Kühlschrank ist»-Omelette!
Die Wienerli, welche die Kids nicht fertig essen mochten, sind nicht wirklich anmächelig per se. Aber in einer Frittata mit viel Prezzemolo und Chili? Oh doch. Sehr sogar. Was lernen wir daraus? Mit fast allem lässt sich eine hervorragende Omelette zubereiten.
Poulet-Reste? Zu viele Pouletbrüstli oder -Schenkel? Hier lautet eine perfekte Verwertungslösung: Pimp your Ramen!
Restliches Hühnerfleisch von den Knochen reissen (mit der Hand, dänk), und das kommt dann in deine Instant-Ramen-Suppe rein.
Ja, beim Einkaufen dachten wir, «lieber zu viel als zu wenig!» Doch nun haben wir tonnenweise davon übrig. Und je nach Brotsorte ist diese bereits einen Tag danach schon etwas altbacken. Okay – was du immer machen kannst, ist Paniermehl.
Brot stückchenweise in den Mixer geben und hopp! In einem sauberen, luftdichten Behälter aufbewahrt hält sich das ziemlich lange. Und du musst nicht mehr dieses seltsam schmeckende Paniermehl aus dem Supermarkt kaufen. Und hey, unter anderem kannst du damit Spaghetti con Pangratto zubereiten!
Dazu bereitest du eine gewöhnliche Spaghetti Aglio e Olio e Peperoncino zu (und idealerweise fügst du noch ein paar Sardellenfilets bei, während du den Knoblauch und den Chili anbrätst). Währenddessen brätst du in einer beschichteten Pfanne noch eine Handvoll Brotkrümel mit etwas Olivenöl an – in Sizilien nennt man das den «Parmesan der armen Leute». Es ist eines der grossartigsten Gerichte der Welt. (Hier gibt's ein detaillierteres Rezept.)
Was sich auch perfekt eignet, um Brotreste zu verwerten: Salat-Croûtons!
Die Brotwürfel werden in etwas Olivenöl gewendet (je nach Geschmack kann man gepressten Knoblauch, etwas Reibkäse und/oder Kräuter dazugeben) und danach kommen sie in den Ofen. Oder man brät sie kurz in einer beschichteten Pfanne. Und danach kommen sie in die Suppe oder an den Salat. Und, ja, du könntest auch die Brotwürfeli vorgeschnitten einfrieren, um diese später nach Gusto zuzubereiten.
Okay, dies ist eventuell ein umstrittenes Thema. Da gibt es nämlich jene «leider geil»-Fraktion, die überzeugt ist, dass jene abgestandenen Chipsreste einer Party nun mal zum Morgen-danach-Ritual gehören. Und dass sie in Begleitung zu Alka-Seltzer zudem noch deliziös sind. Yeah. Guilty as charged.
Trotzdem gibt es erstaunlich viele Rezepte, die auf kreative Art und Weise Chipsreste verwerten. Der Meal-Prep- und Saisonküche-Blog Shelfcooking zählt gleich zehn Rezeptideen auf – von Frittata bis Desserts. Und, hey, diese Poulet-Piccata, bei der die Panade aus zerbröselten Pommes-Chips besteht, hört sich ziemlich lecker an:
Hier gibt's das Rezept dazu.
Jenes Stückchen schwitzender Appenzeller-Käse? Oder der Taleggio, der nun etwas gar weich geworden ist? Und zwei Stückchen Schinken und etwas Prosciutto crudo ... ja, natürlich: Das gibt ein Sandwich. Besser noch – mit dem übrig gebliebenen Brot – einen Schinken-Käse-Toast! Oder vielleicht lieber Piadine con Formaggio e Prosciutto cotto:
Es lohnt sich immer, ein paar Packungen Piadine, Mais-Tortillas oder Dürüm-Fladenbrot im Vorratsschrank zu haben. Dann nämlich kann man in einer trockenen Grill- oder Bratpfanne italienische Piadine mit diversen Füllungen im Nu hinzaubern. Und das ist dann – mit etwas veränderten Zutaten – auch noch sehr artverwandt mit Quesadillas:
Piadine auf mexikanisch! Füllt sie mit Käse und Chilis und Tomaten und Avocado und ... ach, ihr versteht schon.
Soso – am Ende tranken deine Gäste alle nur noch Bier, statt jedes Mal eine Limette zu zerstampfen für den Mojito. Und nun hast du eine riesige Schüssel Zitronen und Limonen übrig. Uff, so viele Cocktails kannst du gar nicht trinken, bis die anfangen, zu verfaulen. Die Lösung: Auspressen und in einem Eiswürfelbehälter einfrieren!
Die Würfelchen eignen sich dann perfekt, um Margaritas oder Whiskey Sours und dergleichen zu mixen!
So ... diese Tipps kommen uns also spontan in den Sinn. Bestimmt habt ihr, liebe Userschaft, auch welche.
Weiter Frage ich immer die Gäste, ob sie was mitnehnen wollen was jeweils dankend angenommen wird. Diese Esswaren gebe ich jeweils in robusten Tiefkühlbeuteln mit...zu viele Tupperware vermisse ich schmerzlich und kann keinen weiteren Verlust ertragen - emotional und finanziell ;)